27. März 2020

Augmented Reality: Unterstützung für die digitale Zukunft

Augmented Reality, die sogenannte erweiterte Realität, ist eine der aktuellen digitalen Megatrends. Diese computergestützte Ergänzung der Realität durch virtuelle digitale Elemente wird u.a. in der Logistik, Medizin und Industrie sowie im Bauwesen schon länger als Unterstützung von verschiedensten Prozessen benutzt. In der Unterhaltung und Freizeit steigt die Beliebtheit sichtbar. Augmented Reality – kurz „AR“ – bietet mithilfe von smarten Geräten Einblicke in Bereiche und Anwendungen, die entweder da sind, aber nur virtuell und mit bloßem Auge nicht sichtbar, oder die (noch) nicht existieren und zeigen sollen, wie die Realität sein könnte. Der Mehrwert besteht darin, potentielle Fehler und Problemsituationen deutlich effektiver und kostengünstiger erkennen und beheben zu können.

AR in Betrieben: effektivere Anleitungen und Reparaturen

Insbesondere in der Industrie bekommen virtuelle Inhalte durch AR einen praktischen Wert. Logistik, Medizin und weitere Bereiche nutzen diese Möglichkeit, die natürliche Sicht mit computergenerierten Informationen zu erweitern. Baustellen, Produktionsketten und das Elektro-Handwerk haben alle einen Vorteil von der erweiterten Realität, u.a. durch Bedienungs- und Wartungshilfen.

AR kann in der Produktion z.B. in Werksbrillen eingesetzt werden, um die nächsten Schritte anzuzeigen oder Warnungen einzublenden, um Fehler zu vermeiden. Wenn eine Maschine oder ein Teil der Produktionskette nicht funktioniert, wird für die Wartung und Reparatur im Normalfall der Techniker gerufen. Dieser verfügt über das nötige Wissen und Know-how, um festzustellen, was genau repariert werden muss und wie dies durchgeführt werden kann. Meist vergeht viel Zeit, bis ein Spezialist eintrifft und das Werk steht still. Mithilfe von AR können die eigenen Mitarbeiter eingreifen und die meisten Probleme beheben, ohne dass sie über dieses spezielle Fachwissen verfügen. Innerhalb von Sekunden können sie die richtigen Bedienelemente finden und mit der interaktiven Reparaturanleitung das Problem beheben – und dabei sowohl Zeit als auch Kosten sparen. Oft werden sogar die passenden Ersatzteile und deren Position und Produktinformationen mit angezeigt, so dass eventuelle Anschaffungen direkt bei dem richtigen Hersteller bestellt werden können. Das bedeutet aber nicht, dass die AR-Technik den Spezialisten ersetzt, sondern AR unterstützt und erleichtert in bestimmten Situationen.

AR im InnovationLab

Wer unser Sonepar InnovationLab besucht, hat die Möglichkeit, AR-Funktionen auszuprobieren. Das AR-Erlebnis im Lab funktioniert mit dem SmartDevice (Verlinkung), welches alle Besucher zum Start einer geführten InnovationLab-Tour leihweise erhalten.

Auf zwei Bildschirmen wird ein Eigenheim angezeigt, ein virtuelles SmartHome. Mit Hilfe des SmartDevices können bestimmte Bereiche des Hauses genauer eingeblendet werden. So können Besucher weitere digitale Ebenen des Hauses sehen – eine erweiterte Realität des Sichtbaren – indem für die verschiedenen SmartHome-Anwendungen wie bspw. zur Photovoltaik-Anlage grundlegende Informationen angezeigt werden, u.a. Produktinformationen, Einbauanleitungen, Normen und weitere vielfältige Funktionen und Unterstützungen.

Im InnovationLab werden diese als Demonstration der Möglichkeiten der AR-Technik gezeigt, aber beispielsweise auf einer Baustelle oder in der Produktionshalle kann diese AR-Technik direkte Unterstützung vor Ort leisten und damit langwierige Telefonate sowie das Blättern in Broschüren und Anleitungen ersparen.

Tiefere Einblicke mit AR

Martin Quistorp arbeitet bei der Firma Volke Kommunikations-Design in Wolfsburg. Im Rahmen seiner dortigen Tätigkeit war er stark bei der Umsetzung der Augmented Reality-Anwendung im Sonepar InnovationLab beteiligt. Bereits seit 2015 beschäftigt er sich intensiv mit den Themen erweiterte- und virtuelle Realität.

„Durch die eingesetzte AR-Anwendung im InnoLab zeigen wir auf, wie diese aktuelle Technik in Zukunft den Elektro-Handwerker direkt vor Ort mit zusätzlichen Informationen und Hilfestellungen unterstützen kann. Komplexe technische Zusammenhänge und Abläufe können durch diese digitalen Inhalte simple und anschaulich erklärt werden.“

Für kleinere Unternehmen, wie z.B. einzelne Elektro-Handwerke, sind die maßgeschneiderten Anwendungen bis jetzt meistens zu teuer gewesen. Dies soll sich aber nun ändern. Das Fraunhofer Institut und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie arbeiten an einem AR-basierten Produkt-Service-System: mit einem Baukasten-Prinzip können Unternehmen individuelle AR-Lösungen erstellen und auf Wunsch über eine gemeinsame Plattform betreiben. Diese Plattform enthält eine Datenbank mit unterschiedlichen Smart Services, wie z.B. Reparatur- und Montageanleitungen. Anwendungsbeispiele unterschiedlicher Pilot-Projekte werden auf der Website des Fraunhofer Institutes präsentiert.

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