Autonomes Fahren: Die Deutsche Bahn macht auch mobil
Das Projekt Autonomes Fahren wird mit Hochdruck betrieben und ganz vorn dabei mischt auch die Deutsche Bahn mit. Die Deutsche Bahn? Richtig gehört, die Deutsche Bahn! Im folgenden Artikel wollen wir euch erläutern, welche Motivation der Konzern dabei hat und was diesbezüglich bereits angegangen wurde.
Testfeld Bad Birnbach
Mit Hochdruck werkelt, forscht und testet die Deutsche Bahn am Projekt autonomes Fahren. Seit dem 25.10.2017 steht auf der Teststrecke Bad Birnbach derzeit Deutschlands erste autonome Buslinie im öffentlichen Raum auf dem Prüfstand. Der Kleinbus, welcher durch die Straßen des Kurorts Bad Birnbach fährt, ist geräuschlos, nachhaltig und auf der 700 Meter langen Teststrecke vom Zentrum zur Therme ohne das Zutun eines Fahrers unterwegs. Lediglich ein Fahrbegleiter zu Überwachungszwecken ist an Bord, welcher im Ernstfall eingreifen kann.
Gestemmt wird dieses Projekt von der Deutschen Bahn in Koop mit dem Landkreis Rottal-Inn, der Marktgemeinde Bad Birnbach, dem Fahrzeugentwickler EasyMile und dem TÜV Süd und seit der Premiere wurden in etwa 8000 Fahrgäste befördert. Noch im Sommer dieses Jahres wird eine zweite Verbindung von der DB-Tochter DB Regio Bus Ostbayern unter Schirmherrschaft des DB-Geschäftszweig und Marke „ioki“ eröffnet werden, welche für das Projekt autonomes Fahren und On-Demand-Mobilität verantwortlich ist. Dann wird ein zweiter autonom fahrender Bus unterwegs sein, welcher das Ortszentrum und den Bahnhof verbinden wird. Dies ist allerdings nur eines von vielen Projekten, in die die Deutsche Bahn in Sachen autonomes Fahren involviert ist.
Weitere Koops der Deutschen Bahn
Ein zusätzliches Testfeld für autonomes Fahren wird in diesem Jahr auch in Hamburg eröffnet. Im Rahmen der Smart-City-Partnerschaft zwischen Hamburg und der Deutschen Bahn wird dann ein autonomer Elektrobus für zusätzlichen Bahnhofsanschluss sorgen. Des Weiteren besteht eine Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und den Berliner Verkehrsbetrieben, wo der On-Demand-Service für autonom fahrende Kleinbusse vom Hersteller EasyMile testweise auf dem Euref-Campus in Berlin-Schöneberg unterwegs sein sollen. Per App sollen die individuell bestellbaren Kleinbusse dann die Bürger animieren, ihr eigenes Auto stehen zu lassen.
Warum das Ganze?
Die Bahn versucht ein Angebot zu schaffen, wie die sogenannte letzte Meile sinnvoll überbrückt und das Verkehrsaufkommen in den Städten verringert werden kann. Dafür muss aber ein System etabliert werden, das so komfortabel ist, dass die angesprochenen Menschen das Gefühl haben, dass es sinnvoller ist, dieses zu nutzen, anstatt auf das eigene Auto zurückzugreifen. Es geht also darum, dass bereits bestehende Verkehrsnetz aus Bahnen und Bussen mit autonomen Fahrzeugen sinnvoll zu ergänzen. Das Mittel dafür sollen die individuell bestellbaren, selbstfahrenden Kleinbusse sein. Schafft es die Bahn nämlich den Nutzern eine komfortable, kostengünstige Lösung zu bieten, wie die letzte Wegstrecke von Wohnung oder Büro zum Transportmittel Bahn zurückgelegt werden kann, potenziert es die Bereitschaft der Kunden Wegstrecken mit der Bahn statt mit Auto oder Flugzeug zurückzulegen. Einen Namen hat die Deutsche Bahn für diesen Dienst auch schon parat und zwar „Ridesharing-Angebot für die letzte Meile“. Klingt nach einem spannenden Konzept, wobei ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz der Kunden der Preis sein wird, für den die Bahn ihren Service anbieten wird.
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