Chancen für Elektrohandwerker: SmartHome und BIM
Inzwischen ist bekannt, dass gerade durch die Pandemie die Digitalisierung einen noch größeren Push erhalten hat. Aber wo stecken die Vorteile der Digitalisierung für die Elektrobranche und wie können diese Vorteile für das eigene Geschäft genutzt werden?
Der Schlüssel lautet nicht nur SmartHome, sondern digitale Elektroplanung und der frühe Einstieg ins digitale Bauen und Planen mit BIM (Building Information Modeling)! Das Potenzial ist groß und die Möglichkeiten vielfältig.
Die Nachfrage wird größer
SmartHome wird immer mehr Standard, besonders bei Neubauten und Sanierungen. Der Anteil an Haushalten mit SmartHome Ausstattung hat sich in den letzten 4 Jahren weltweit verdreifacht und die Umsätze am Markt haben sich mehr als verdoppelt. Auch in Deutschland geht der Trend stetig nach oben.
Viele SmartHome Geräte sind umweltfreundlich und energieeffizient und folgen neuen EU Verordnungen. Daher: Energiesparen bedeutet meist auch Geld sparen. Ein wichtiges Verkaufsargument gegenüber den Bauherren.
Anwendungsbereiche von SmartHome gibt es viele. Aber gerade beim Thema Sicherheit haben viele Zweifel. Hier liegt die Chance für Elektrofachkräfte, die eine fachgerechte Installation des SmartHome-Systems anbieten können und diesen Bedenken mit guten Argumenten begegnen können. Auch in punkto Datensicherheit sind viele neuere Endgeräte deutlich sicherer geworden. Weitere Informationen zum Thema SmartHome und Sicherheit finden Sie in unserem Blogartikel Das vernetzte SmartHome: Tipps für Datensicherheit.
Früher einsteigen in die Bauplanung
Um der großen Nachfrage an Wohnungsbau nachzukommen und gleichzeitig auf nachhaltige und klimafreundliche Bauweise zu achten, wird eine effiziente und intelligente Planungs- und Baumethode immer wichtiger. BIM, das “Building Information Modeling“, hilft hier als digitaler Planungsprozess und kollaborative Arbeitsmethode, die allen Beteiligten relevante Bauinformationen auf einen Blick transparent darstellt und den Austausch untereinander ermöglicht.
Es handelt sich um ein 3D Model, das nicht nur das Gebäudedesign zeigt, sondern auch alle wichtigen Funktionen, Information und Arbeitsabläufe sichtbar macht und verbindet. Alles ist miteinander vernetzt mit einem klaren Informationsaustausch.
Mit BIM können Planungs- und Bauausführungsteams effizienter zusammenarbeiten. Alles kann bis ins Detail geplant, aufeinander angestimmt und vor dem Bau simuliert werden. So können im Planungsprozess schon mögliche Probleme erkannt werden, die sonst evtl. erst auf dem Bau sichtbar geworden wären, z.B. wenn eine Kabeltrasse auf einen Lüftungskanal trifft. Alternativen werden vorab visualisiert und die beste Lösung von vornherein festgelegt. Dies kann Unternehmen helfen viel Geld zu sparen, da Änderungen vorgenommen werden können, bevor in manchen Fällen überhaupt Ausgaben anfallen.
Die komplette Elektrik kann mit den genau zu verbauenden Teilen geplant werden und von den Herstellern gelieferte Komponenten und Daten können jederzeit abgerufen werden: Stromkreise werden definiert und Leistung und Kapazitätsauslastungen genau berechnet. Verteilerpläne werden automatische generiert, Kabellängen berechnet. Und wenn man auf die Lampen im 3D Model klickt, werden alle Licht-Daten angezeigt und machen eine optimale Beleuchtungsplanung möglich. Zusätzlich sammelt BIM von Anfang an wichtige Informationen für spätere Betriebs- und Wartungsarbeiten und stellt so auch einen Mehrwert für später da.
Der Einsatz der BIM-Methode erweitert das Gebiet für das Elektrohandwerk somit weiter und ermöglicht dem Fachbetrieb schon in der Entwicklungsphase, in das Bauprojekt mit einzusteigen.
Durch die frühe Mitwirkungsmöglichkeit der Elektriker wird der Bau nicht nur günstiger und schneller, alles wird letztendlich auch besser bewirtschaftet werden. Unser Fazit: Eine Wertsteigerung für das Elektrobusiness!
Wenig Konkurrenz
Viele Elektriker sind noch klassisch orientiert. Aktuell sind z.B. nur ca. 20% der Handwerker auf SmartHome Technik und Beratung spezialisiert.
In vielen Fällen werden SmartHome Endgeräte noch von Freunden oder Familienmitgliedern installiert. Dies liegt auch an dem noch geringen Angebot durch die Elektrofachbetriebe selbst. Oft wissen Kunden nicht, an wen sie sich wenden sollen. Oder der nächst gelegene Fachbetrieb bei Google ist zu weit entfernt und mit SmartHome Anfragen bereits überlastet. Auch kann oft mangels Wissens keine ganzheitliche Beratung oder „sichere Lösung“ angeboten werden. Dies schreckt potenzielle Kunden eher ab.
Es gibt inzwischen viele Schulungen und Seminare für Fachelektriker zu SmartHome und BIM, um in den digitalen Planungsprozess einsteigen zu können. Die Kurse gibt es zu einzelnen Systemen oder Themen wie Lichtplanung, Aufbaupläne & Stromkreise.
BIM befindet sich aktuell noch in der frühen Wachstumsphase und bietet somit jetzt den idealen Zeitpunkt zum Einstieg. Der Markt wird auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, davon ist auszugehen. Aufbau von Wissen und Beratungskompetenz ist daher für einen Elektrofachbetrieb eine gute Investition in die Zukunft. SmartHome und BIM bieten daher nicht nur den Bauherren mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz, sondern auch unendliche Möglichkeiten und ungeahnte Perspektiven für die Elektrobranche.
Sonepar – Ihr Partner für Beratung und Angebot
Für SmartHome Endgeräte gibt es eine Vielzahl von (Marken-)Herstellern am Markt. Dies kann für Verwirrung sorgen und abschrecken – beim Fachbetrieb und auf Seiten der Kunden bzw. Bauherren.
Als überregionaler Elektrogroßhändler beschäftigt sich Sonepar intensiv mit hochwertigen Marken-Elektroartikeln, innovativem Service und der Weitergabe von Wissen: Sonepar bietet interessierten Elektrohandwerkern Beratungen, Workshops und individuellen Lösungen zum Thema SmartHome. Ebenso ist ein großes Sortiment an hochqualitativen SmartHome-Systemen im Sonepar Online-Shop erhältlich.
Für eine vollständig digitalisierte Prozesskette, in dem sich Planer, Handwerker, Großhändler und Hersteller auf einer gemeinsamen Arbeitsplattform austauschen, empfehlen wir zusätzlich ePlato als Plattform einzusetzen. Mehr dazu in unserem nächsten Blogbeitrag!
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