17. Februar 2017

Da hätten die Pilgerväter gestaunt: Das erste autonome Segelschiff

Kategorie: Innovation

Autonom agierende Roboter, autonome Autos und nun autonome Segelschiffe: autonom ist neben digital das Attribut, welches uns die nächsten Jahren immer wieder begegnen wird. Die Plymouth University, der Schiffsbauer MSubs und das Designstudio Shuttleworth Design haben sich vorgenommen, das erste autonome Schiff 2020 auf eine große Reise zu schicken.

Warum gerade dann?

2020 jährt sich der Aufbruch in See der Mayflower zum 400. Mal. Das historische Schiff brachte im September 1620 die ersten Pilgerväter in die heutigen Vereinigten Staaten von Amerika. Von Plymouth in England ging es über den Atlantik nach Neu-England, dem heutigen Virginia. Die selbe Strecke soll auch das autonome Schiff bezwingen. Deshalb bekommt es auch den Namen „Mayflower Autonomous Ship“. Die Fahrt dauerte damals über zwei Monate. Die Mayflower Autonomous soll es nach Plan in sieben bis zehn Tagen schaffen.

Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Ganz ohne Mannschaft und brennbarem Treibstoff soll die Mayflower betrieben werden. Ausschließlich nachhaltige Energie wird vom autonomen Schiff genutzt. Solar, Wind und Wasserstoff machen es möglich. Besondere Segel, die den sportlichen Segeln von Windsurfern angelehnt sind, sorgen für eine effiziente Nutzung des Windes. Der Rumpf ist so konstruiert, dass es keinen Widerstand durch starke Winde gibt. Trotzdem sitzen die Solarzellen möglichst hoch über dem Wasserspiegel, um viel Sonnenenergie speichern zu können.

Phase 2 des Designs ist bereits fast abgeschlossen. Auch der Bau eines Prototyps ist so weit fortgeschritten, dass die ersten Tests in sogenannten „Wave Tanks“ stattfinden können. Das sind Labore, die Umgebung und Situation eines Meeres simulieren. Das Projekt dient den Forschern und der Schifffahrtsindustrie vor allem der Erforschung von autonomen Transportmöglichkeiten. Drohnen werden auf dem Schiff platziert und schwirren regelmäßig aus, um auch für andere Forschungsgebiete Proben und Bilder zu liefern.

Ein guter Zweck wird auch erreicht

Nicht nur die umweltfreundlichen Energiequellen erfüllen einen guten Zweck. Mindestens 35.000 Schüler werden dazu eingeladen, das Projekt mit Ideen und eigenen Forschungen zu unterstützen. Sollte die Mayflower das Ziel problemlos erreichen, denken die Initiatoren bereits über das nächste Projekt nach: Eine Weltumseglung.

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