16. April 2021

Megatrend Digitalisierung: Wie die Elektro-Branche den Markt mitgestaltet

Alle reden über Digitalisierung – und das nicht ohne Grund. Denn die Digitalisierung hat Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft wie kaum eine andere Entwicklung. Durch die Pandemie hat sich die Wichtigkeit von Digitalisierung in allen Lebensbereichen weiter erhöht. Doch nicht nur durch die aktuelle Lage haben Unternehmen und Betriebe ihre Abläufe und Prozesse digitalisiert: Schon seit längerer Zeit haben viele die Vorteile von Online-Tools für die tägliche Arbeit erkannt und erfolgreich eingesetzt. Im Interview erzählt Andreas Dörflinger, Bundesbeauftragter für Digitalisierung beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), über den Stand der Digitalisierung im Bereich Elektrohandwerk.

Digitalisierung im E-Handwerk

Der Megatrend Digitalisierung hat jetzt schon viele Branchen verändert. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren auf viele betriebliche Prozesse auswirken. Bei keiner Branche schreitet die Digitalisierung aber mit so großen Schritten und so dramatischen Veränderungen voran wie in der Elektrobranche. Für das Elektrohandwerk ist der Umgang mit digitalen Technologien aber nicht neu. Denn die Umsetzung digitaler Innovationen in Betrieben und Haushalten gehört schon immer zur Kernaufgabe des E-Handwerks.   

Viele Arbeitsabläufe sind in dieser Branche längst digital: Prozesse werden über Planungssoftwares durchgeführt, digitale Kommunikation auf der Baustelle gehört oft schon zum Arbeitsalltag. Da dieser Trend sich rasant weiterentwickelt, eröffnen sich auch zusätzliche Chancen für das E-Handwerk was z.B. die Flexibilität, Effizienz und digitale Geschäftsmodelle angeht.

Auf der anderen Seite sind E-Handwerksbetriebe in der Lage, mit ihren Services die Digitalisierung in allen Bereichen in Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben: Sie verfügen über wichtige Fachkenntnisse in Themen wie z.B. intelligenter Gebäudetechnik, Energieeffizienz und -Management.

Mit der Agenda zur Digitalisierung im E-Handwerk und der Bonner Erklärung hat der ZVEH wichtige Richtlinien für die gesamte E-Branche im Zeitalter der Digitalisierung erarbeitet. Im Interview mit Andreas Dörflinger werden diese Richtlinien analysiert. Auch das „Netzwerk Digitalisierung“ wird thematisiert. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsgruppe, die die Vision vom volldigitalisierten Betrieb in der Realität umsetzen möchte.

Alle reden von Digitalisierung – wie steht das Elektrohandwerk im Vergleich zu anderen Branchen da?

Dörflinger: In den Elektrohandwerken ist Digitalisierung schon lange ein Thema. Mit der „Bonner Erklärung“ von 2017 und der „Agenda zur Digitalisierung im E-Handwerk“ haben wir wichtige Leitplanken definiert. Im „Netzwerk Digitalisierung“ arbeiten wir nun daran, die Vision vom volldigital arbeitenden Betrieb in die Realität umzusetzen – von der Kundenakquise über die Auftragsplanung und -konfiguration bis hin zur Produktbestellung. Hier sind wir auf einem guten Weg: Die Zahl an Tools, die Mitgliedsbetriebe dabei unterstützen, Prozesse zu digitalisieren, wächst. Dabei versuchen wir, Angebote und Services im Dialog mit unseren Partnern aus der Elektrobranche zu entwickeln. Ein gutes Beispiel hierfür ist das virtuelle E-Haus der Elektrohandwerke. Es ermöglicht mithilfe von 3D-Technik und 360-Grad-Optik, sich frei in einem virtuellen Smart Home zu bewegen und sich so anschaulich über die Vorteile smarter Technologien zu informieren. So sind über 60 innovative Produkte und Technologien von E-Marken-Partnern und Premium-Herstellern aus der Elektroindustrie erlebbar.

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„Verheerend wäre es, sich viel zu spät oder gar nicht mit der Thematik zu beschäftigen.“

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Welche weiteren Ziele verfolgt das Netzwerk?

Wir wollen auch unsere Verbandsarbeit digitalisieren. Gerade sind wir mit Hochdruck dabei, die gesamte Mitgliederkommunikation neu aufzusetzen und über alle Ebenen unserer Organisation zu bündeln. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung der Ausbildung. Hier sind wir mit der Neuordnung der elektrohandwerklichen Ausbildung, die ab dem Spätsommer 2021 greift, einen großen Schritt weitergekommen. Dabei haben wir großen Wert darauf gelegt, Ausbildungsinhalte stärker auf die Digitalisierung und ihre Anforderungen zuzuschneiden. Mit dem „Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration“ wird sogar ein ganz neuer Ausbildungsberuf geschaffen. Als Experte für Vernetzung und Gewerke übergreifendes Arbeiten wird er vor allem im Smart-Home-Bereich zum Einsatz kommen und sich dort um die Integration verschiedener Systeme kümmern.

Und last but not least gehört zur Digitalisierung, dass wir das Thema Datenökonomie im Auge behalten. Denn die E-Handwerke benötigen einen freien und gleichberechtigten Zugang zu Daten, die im Zuge der Digitalisierung etwa im Smart-Home-Bereich, oder auch bei den Elektromaschinen – generiert werden. Schließlich gewinnt der Zugang zu Daten im Zeitalter der Digitalisierung immer weiter an Bedeutung!

Wer kann sich an dem Netzwerk beteiligen?

Die Plattform versteht sich als offenes Netzwerk und Ideenpool, in das sich Innungsmitglieder und Unternehmen aus der E-Branche mit innovativen Konzepten sowie eigenen digitalen Lösungen einbringen können.

Wie kann das Elektrohandwerk von der Digitalisierung profitieren?

Durch die Digitalisierung wird der komplette Arbeitsprozess von der Kundenanfrage bis zur Kundennachbetreuung effizienter. Elektrohandwerkliche Betriebe können sich so Freiräume schaffen, um sich mehr auf ihre Kernarbeit und neue Wachstumsfelder zu konzentrieren. Auch verbessern sie ihren Kundenservice. Ein gutes Beispiel ist der E I Konfigurator. Anders als viele am Markt befindliche Konfiguratoren, die reine Artikellisten liefern, ermöglicht dieses Instrument es Kunden nicht nur, ihr smartes Zuhause zu konfigurieren. Durch die Kombination mit der KFE-Kalkulationshilfe des ZVEH erhält der Kunde am Ende einen Komplettpreis, der Material und Montagezeit berücksichtigt. Über die Digitalisierung können Elektrounternehmen auch neue Dienstleistungen, zum Beispiel im Bereich „After Sales“, anbieten. Beispielsweise eine vorausschauende Wartung.

Welche Fehler gilt es bei der Einführung von E-Business-Lösungen zu vermeiden?

Es gibt kein Richtig oder Falsch. Jeder muss sich dem Thema Digitalisierung stellen. Verheerend wäre nur, sich viel zu spät oder gar nicht mit der Thematik zu beschäftigen.

Wer unterstützt die Elektriker dabei?

Die Innungen stehen den Betrieben ebenso mit Rat und Tat zur Seite wie die Landesverbände und wir vom ZVEH.

Digitalisierung mit Sonepar

Keine Lust mehr auf Papierchaos und auf aufwendige Abläufe? Mit den vielfältigen E-Business-Lösungen von Sonepar gestaltet sich der Einstieg in das digitale Zeitalter im Büro und Baustelle unkompliziert.

Die Vorteile des digitalisierten Betriebes, z.B. klare Abläufe, mehr Effizienz, weniger Stress, Kostenersparnisse und höhere Kundenzufriedenheit, hat Sonepar früh erkannt und entsprechende Services entwickelt. „Doch Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein“, sagt Marketingleiter Bernhard Köthenbürger, „deshalb bringen wir nur die Lösungen auf den Markt, von denen wir wissen, dass Sie dem Kunden im Praxisalltag handfesten und konkreten Nutzen bringen.“

Die umfangreiche Expertise in u.a. den Bereichen Energieeffizienz, intelligente Gebäudetechnik sowie praktische und komfortable SmartHome-Lösungen werden bei persönlichen Beratungsgesprächen und Online-Workshops und -Schulungen weitergegeben. Für weitere Informationen einfach euren Sonepar-Ansprechpartner kontaktieren.

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