29. Juni 2016

Technologien, die unseren Alltag verändern: Smarte Haptik

Eine Technologie, die uns nicht nur in der Zukunft als fester Bestandteil unseres Alltags begleiten wird, sondern dies (wenn auch nur in seinen Grundzügen) schon jetzt tut, ist die sogenannte Smarte Haptik.

 

Was ist Smarte Haptik und was bringt es?

Unter diesem Begriff verbirgt sich eine Technologie, die nicht nur auf Berührung reagiert, sondern ein haptisches Feedback gibt, d.h. virtuelle Elemente einer Benutzeroberfläche physisch erlebbar macht und so die Haptik anspricht. Ich fühle, also ist es: genau darum geht es bei der Smarten Haptik … und doch um so viel mehr.

Ist diese Technologie einmal ausgereift, so dass sich software-seitige Funktionstasten plötzlich anfühlen als wären sie physisch präsent, wird sie eine enorme Steigerung der Usability bei eigentlichem jedem Produkt mit einer Touch-Oberfläche als Eingabefeld bringen. Dies ist nicht nur für den Ottonormalverbraucher erstrebenswert, sondern gerade für Menschen mit einem eingeschränkten Sehvermögen eine echte Erleichterung des Alltags. Bereits seit 2011 zeigten sich Unternehmen wie Apple (im Zusammenarbeit mit Semseg), Samsung oder Fujitsu (aus verständlichen Gründen) im hohen Maße interessiert an dieser Technologie.

 

Funktionsweise

Ein Eingabe-Feedback, was soll daran besonders sein, kennt man doch mittlerweile von etlichen Smartphones neuerer Generation, wird nun der eine oder andere sagen und man müsste diesen Skeptikern ohne Einschränkung recht geben, wenn es sich um ein bloßes Feedback in Form von Vibration handeln würde, doch das ist mitnichten, das, was man unter dem Begriff Smarte Haptik versteht. Es geht vielmehr darum, raue oder weiche Oberflächen punktgenau abbilden zu können, so dass sie durch die Finger des Nutzers „erfühl“-bar sind.

Fujitsu beispielsweise setzt bei seinem Smarte-Haptik-Konzept auf den Einsatz einer Vielzahl von mehreren Ultraschallmotoren, die direkt unter dem Display bzw. einer Glasoberfläche sitzen und im Zusammenspiel mit der Software punktgenau dort Feedback geben, wo der User diese berührt − dies soll dabei in einer so feinjustierten und filigranen Form möglich sein, dass sich darüber auch fühlbare Texturen simulieren lassen.

Auf einen anderen, komplett auf mechanische Bauteile verzichtenden Ansatz setzt hingegen das Unternehmen Senseg. Hier soll das haptische Empfinden durch ein elektrostatisches Feld erzeugt werden, welches zwischen einer zum Einsatz kommenden flexiblen und als Oberfläche fungierenden Schicht und dem Finger des Nutzers entsteht und je nach Bedarf den Finger anzieht oder abstößt. Eine im frühen Entwicklungsstadium befindliche Version wurde bereits im Frühjahr 2015 vorgestellt und eine marktreife Version soll 2016/2017 erscheinen.

Man darf gespannt sein, wie ausgereift diese vielversprechende Technologie in 5 Jahren sein wird und in welchen Bereichen sie zum Einsatz kommen wird.

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