17. Juni 2022

Vorsicht Elektrizität: So schützen sie Kinder vor Unfällen im Haushalt

Kindersicherheit: Vorsicht Elektrizität
Kindersicherheit: Vorsicht Elektrizität

Elektrischer Strom stellt eine Gefahr dar – besonders für die Kleinsten. Wenn ein menschlicher Körper mit Strom in Kontakt kommt, wird er selbst zum Stromleiter. Je nach Intensität und Dauer kann ein Stromschlag schlimme Auswirkungen haben. Verbrennungen, Herzstillstand und Nervenschädigungen kommen am häufigsten vor. Sobald Kinder ins Krabbelalter kommen, erkunden sie die Welt. Und auf dem Weg durch die Wohnung lauern eine Menge Gefahrenquellen. Aber es gibt viele Möglichkeiten, diese auszuschalten.

Steckdosen

Steckdosen sind für Kinder besonders spannend und besonders gefährlich. Kinder können einen Stromschlag erleiden, wenn sie spitze oder leitende Gegenstände in eine Steckdose einführen. Steckdosen lassen sich leider nicht wie Messer und Putzmittel außer Reichweite stellen. Darum sollten alle erreichbaren Steckdosen gesichert werden.

Wenn man sich mit dem Thema Sicherheit für Steckdosen auseinandersetzt, trifft man ziemlich schnell auf den Begriff “SCHUKO-Steckdose”. “SCHUKO” ist dabei die Abkürzung für Schutz-Kontakt. Es bezeichnet das System von Steckdosen und Steckern, welches in Europa verwendet wird. Trotz dieses Namens schützt das System nicht vor dem Einführen von Gegenständen durch den Menschen.

Es gibt jedoch auch Steckdosen mit “erhöhtem Berührungsschutz”. Sie unterscheiden sich äußerlich kaum von gewöhnlichen SCHUKO-Steckdosen. Jedoch besitzen diese Steckdosen eine innerliche Absicherung in Form eines Drehflügels (Shutter). Diese Sicherung öffnet sich nur, wenn beide Steckerkontakte gleichzeitig eingeführt werden. Zusätzlich zum passenden Stecker muss beim Einstecken gleichmäßig Druck ausgeübt werden. Ansonsten lässt sich der Shutter nicht öffnen. Ob bereits eine Steckdose mit erhöhtem Berührungsschutz vorhanden ist erkennt man daran, wenn es beim Einstecken einen leichten Widerstand gibt.

Das nachträgliche Anbringen einer Kindersicherung, bzw. die Veränderung einer SCHUKO-Steckdose ist nicht zulässig und die Steckdose verliert dadurch außerdem ihre VDE-Zulassung. Fast alle Hersteller bieten inzwischen Steckdosen mit Berührungsschutz an. Grundsätzlich gilt bei Austausch: Steckdosen müssen stets mit dem Rahmen zusammen montiert werden.

Alternativ gibt es Steckdosen-Sicherungen für Kinder, die direkt in die Steckdose geklebt werden können und die Steckerkontakte verschließen. Wenn die Kinder groß genug sind, lassen sich solche Sicherungen wieder entfernen.

Rauchmelder

Rauchmelder retten Leben. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz. Besonders dann, wenn sie über eine Funkverbindung miteinander vernetzt sind. Sollte also im Kinderzimmer ein Brand entstehen, schlägt auch der Rauchmelder im Schlafzimmer der Eltern Alarm. In allen Bundesländern sind sie bereits heute bei Neu- und Umbauten Pflicht. In 15 von 16 Bundesländern gelten diese auch für Bestandsbauten. Das letzte Bundesland Sachsen wird 2024 nachziehen.

FI-Schalter im Sicherungskasten

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist das Vorhandensein eines Fehlerstrom-Schutzschalters im Sicherungskasten, auch FI-Schalter genannt. Das „F“ steht für Fehler und das „I“ für das Formelzeichen der Stromstärke. Der FI-Schalter ist eine Schutzvorrichtung, die Leben retten kann. Funktionieren alle elektrischen Geräte, weisen die elektrischen Ströme immer die gleiche Stärke auf. Kommt es zu Unregelmäßigkeiten, z.B. durch ein beschädigtes Kabel und einem Gegenstand im Toaster, wird der Stromkreis sofort unterbrochen. Je höher dabei die elektrische Differenz, umso schneller erfolgt die Unterbrechung.

Nachtlichter

Nachtlichter weisen Kindern im Dunkeln den Weg und bieten Hilfe zur Orientierung. Oft kommt es besonders bei kleinen Kindern vor, dass sie nachts wach werden und dann den Weg durch die Wohnung Richtung Elternschlafzimmer suchen. Bei den nächtlichen Spaziergängen kann es schnell zu kleineren Unfällen kommen. Besonders hilfreich sind hier Nachtlichter, die direkt an der Steckdose angebracht werden können. Außerdem gibt es spezielle Nachtlichter für Kinder, die Sie auf den Nachttisch des Kindes stellen können. Sie wirken beruhigend und sind auch ein toller Helfer gegen die Angst im Dunkeln. Bei der Auswahl sollten Eltern darauf achten, dass das Licht nur einen geringen Blauanteil hat, da es sonst die Ausschüttung des Hormons Melatonin verhindert.  Auch sollte das Licht nicht zu hell sein und maximal ca. zehn Lumen messen. Optimalerweise wird das Nachtlicht ungefähr einen Meter vom Bett aufgestellt.

 

Fazit: Viele (Strom-) Unfälle lassen sich also durch vorbeugende Maßnahmen wie Shutter an den Steckdosen verhindern. Sollte es dennoch einmal zu einem Kontakt mit Haushaltsstrom kommen, sollte ein Kind vorsorglich von einem Arzt untersucht werden, denn viele Verletzungen, die durch Strom entstehen, sind äußerlich nicht erkennbar.

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