30. November 2016

Hyperloop One: Schienen, die verbinden. Mit 1100 km/h von A nach B

Kategorie: Innovation

Was läge näher, als bei den unendlichen Weiten Russlands, welche schon Napoleon zur Verzweiflung getrieben hat, ein hypermodernes Transportmittel zu planen, das weite Distanzen, wie ein Katzensprung wirken lässt. Dass ein Land, welches mit der fast 10.000 Kilometer langen Strecke zwischen Moskau und Wladiwostok, die nachweislich längste Eisenbahnstrecke der Welt für sich verbuchen kann, ein schnelles Transportmittel gut vertragen kann, dürfte auf der Hand liegen und schon befinden wir uns Mitten im Thema Hyperloop One, denn eine Kooperation zwischen der russischen Staatsbahn und dem amerikanischen Unternehmen Hyperloop One plant nun die Installierung einen „Hyperloop One“-Strecke zwischen den rund 700 Kilometer entfernten St. Petersburg und Moskau.

 

Was verbirgt sich hinter dem Hyperloop-Konzept?

Dass von der vormals Hyperloop Technologies (nun Hyperloop One) genannten amerikanische Unternehmen vorgestellte Konzept möchte nahezu geräuschlosen Hochgeschwindigkeitstransport von Personen und Gütern bewerkstelligen, indem das in einer Unterdruck vorherrschenden Röhre sich befindende Transport-Vehikel mittels eines elektromagnetischen Kraftfeldes angehoben und mittels eines Elektromotors beschleunigt und abgebremst wird. Mit einer kalkulierten Geschwindigkeit von rund 1.100 km/h (zur Durchbrechung der Schallmauer fehlen gerade einmal 132 km/h!), die die Hyperloop One unter optimalen Bedingungen erreichen können soll, würde sich selbst die Weitläufigkeit Russlands auf einmal relativieren.

 

Die amerikanisch-russische Verbindung

Bereits seit Mitte dieses Jahres läuft die Planungsphase und darüberhinaus wurden auch schon erste Testläufe auf der Versuchsstrecke des US-Unternehmens in Las Vegas durchgeführt. Die geschätzten Kosten für den Bau der Strecke St. Petersburg – Moskau sollen sich auf ca. 12 bis 13 Milliarden $ belaufen, das ambitionierte Projekt ist somit keineswegs als günstig zu bezeichnen. Sollte sich die Hyperloop One aber in der Praxis bewähren, liebäugelt die russische Staatsbahn mit dem Einsatz der Hyperloop One für den Güter- und weniger dem Personenverkehr. Vergleichbar schnell (teils sogar schneller) als ein Flugzeug, aber mit deutlich mehr Kapazitäten bezüglich der Warenbeladung ausgestattet, wäre dann die Verwendung der Hochgeschwindigkeitsbahn insbesondere für den Warenverkehr zwischen der Hauptstadt Moskau und den russischen Ostseehäfen von größerem Interesse.

Der erste Test des kompletten Systems soll im Frühjahr 2017 geschehen. Die Einrichtung einer funktionalen, komplett einsatzbereiten Hyperloop-Strecke plant das Unternehmen für das Jahr 2020. Derzeit entwickelt das Unternehmen Hyperloop-Strecken nicht nur in Russland und der USA, sondern unter anderem auch für die Arabischen Emirate, Finnland und die Schweiz.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert