19. Dezember 2018

SmartHome – Haussteuerung (von) überall

Das „SmartHome“ ist als Begriff in aller Munde. Und jeder weiß irgendwie, was damit gemeint ist – ein „kluges“ Zuhause, welches verbunden und automatisiert alle möglichen Dinge tun kann. Aber was bedeutet das genau? Wie mache ich mein eigenes Home „smart“? Will ich das überhaupt? Wir versuchen, einige dieser Fragen zu beantworten.

SmartHome – Das smarte Zuhause

Gerade, wenn sie länger als gewohnt oder kurzfristig unterwegs sind, rasen meist die Gedanken. „Habe ich die Kaffeemaschine abgestellt?“ „Sind die Lichter an oder aus?“ „Lernen die Kinder wirklich oder schauen sie den ganzen Tag fern?“

All diese Fragen (und noch viele mehr) könnten sie durch einen einfachen Blick auf ihr Handydisplay beantworten – wenn ihr Zuhause zum SmartHome aufgerüstet wurde. Der Trick der ganzen Geschichte ist eigentlich ganz einfach: Alle elektronischen Geräte können theoretisch ferngesteuert werden, sei es durch eine einfache, steuerbare Steckdose oder durch speziell in das Gerät eingebaute Mechanismen, die nativ mit einer Steuereinheit wie z.B. ihrem Handy zusammenarbeiten. Damit aber nicht genug – durch die entsprechende Softwaresteuerung können all diese Geräte auch automatisiert und aufeinander abgestimmt werden. Und dort fängt das wirkliche SmartHome Erlebnis an.

Das Mobiltelefon als Steuerzentrale

Ein weiterer, gern genutzter Begriff der modernen Welt ist das „Internet der Dinge“, das „Internet of Things“. So wird in wenigen Worten der heutige Standard beschrieben: Eine konstante Verbindung von Telefon und anderen Gegenständen des Alltags, durch die ein eigenes, kleines Netzwerk entsteht, welches miteinander – und mit ihnen – kommunizieren kann. So kann, je nach Aufwand und Interesse, auch ein ganzes Haus durch wenige Befehle von ihnen kontrolliert oder automatisiert werden.

Die Heizung regelt automatisch die Temperatur, nachdem die Fenster, um Energie zu sparen, nach der Belüftung ebenso automatisch geschlossen wurden.
Der Fenseher schaltet sich pünktlich zu den Nachrichten ein und überträgt den Ton über Bluetooth-Lautsprecher durch die Räume, ist aber ständig bereit durch einen gesprochenen Befehl über Alexa beispielsweise auf Netflix umzuschalten. Da es schon Abend ist, wird gerade eigenständig das Licht gedimmt und der Alarm scharfgeschaltet. Der Katzenfutterautomat gibt die abendliche Ration für die Fellnasen frei, der Kaffeekocher springt an und die Spielekonsole updatet das neueste Spiel für den Feierabend. Und all dies geschieht, während sie noch auf dem Weg vom Büro nach Hause sind.

Diese bildhafte Beschreibung ist nur ein kleines Beispiel eines vollausgestatteten SmartHomes. Mittlerweile lassen sich Türschlösser, Waschmaschinen, Wanduhren oder Blumenwasserspender an das intelligente System anschließen. Kühlschränke erstellen Rezepte basierend auf den gelagerten Lebensmitteln und selbst eine Mülltonne, die anhand der weggeworfenen Packungen einen neuen Einkaufsplan erstellt, wurde kürzlich vorgestellt.

Neben den Spielereien im praktischen Alltag gibt es SmartHome Technologien, die tatsächlich Hab und Gut (und Leben) retten können. Bezahlbare Sicherheitssysteme mit Kamera und Bewegungsmelder sind jederzeit per Handy kontrollierbar, bei einem Feueralarm können sich Haus- und Zimmertüren automatisch entriegeln und einen automatisierten Anruf an die Feuerwehr abgeben.

Ein bisschen wie Lego

Die Aufrüstung zum SmartHome weckt ein wenig den kindisch-nostalgischen Drang zum Sammeln. Denn natürlich muss nicht das ganze Haus auf einen Schlag (zum entsprechenden Preis) aufgestockt werden. Selbst kleine Helferlein können das Leben schon erleichtern. Als guter „Starter“ bietet sich beispielsweise eine smarte Beleuchtung an – per Handy, Fernbedienung oder Sprachassistent können so die ausgewechselten Leuchtmittel im Haus problemlos gelöscht oder gedimmt werden. Auch von unterwegs. Von hier aus kann man z.B. erweitern mit farbigen Leuchtmitteln, oder mit weiteren, smarten LED-Streifen in Küche, Bad oder Vitrine. Ebenfalls ein guter Einstieg können kluge Netzstecker-Adapter sein. So kann man jedes „Dumb“-Gerät zumindest ansatzweise smarter machen, indem man die Stromzufuhr je nach Situation freigibt oder kappt. Der kindersichere Fernseher oder vom Bett aus zubereiteter Kaffee muss so auch bei älteren Geräten kein teurer Traum bleiben.

Smarte Technologie für alle?

Bei den meisten Geräten ist das Setup und die Kompatibilität kein Problem mehr. Was vor wenigen Jahren noch komplizierte Installationen und einiges an Tech-Wissen voraussetzte, ist heute meist innerhalb weniger Schritte funktionsbereit. Die meisten Smart-Geräte unterstützen nativ sowohl „traditionelle“ Steuerung über jedes Handy als auch die Bedienung via Sprachassistent und funktionieren über das normale Hausnetzwerk. Kabelsalat sollte es ebenfalls nur wenigen geben, da W-LAN im Normalfall problemlos akzeptiert wird.

Für Bastler und Enthusiasten gibt’s aber dennoch genug Platz, sich abseits der regulären Wege auszutoben. Handy-Apps wie IFTTT (If this, then that) bieten fast unbegrenzte Spielplätze, um sich eigene, automatisierte Systeme und Vorlagen auszudenken. Programmieren können muss man auch hier nicht, und es gibt tausende, kostenlose Vorlagen für nahezu alle Lebenssituationen. Dennoch darf und soll hier gebastelt und geteilt werden.

Aber brauche ich den ganzen Quatsch?

Diese Frage stellt sich wohl vielen, die zwar Interesse haben, aber von Komplexität und Sicherheit der vorhandenen Systeme abgeschreckt werden. Eine einfache Antwort gibt es leider nicht. Lebensnotwendig ist smarte Technologie in den wenigsten Fällen, aber sie kann richtig eingesetzt sehr hilfreich sein oder sogar Leben retten.

Ob es ein komplexes System fürs ganze Haus sein darf oder ob sie nur in die Technologie hineinschnuppern möchten, ein paar Tipps sollten sie immer beachten:

  • Lesen sie die Produktbewertungen der einzelnen Bausteine „ihres“ Systems. In den meisten Fällen werden Schwächen wie unverlässliche Technik, schwierige Bedienung oder problematische Installation hier schnell sichtbar. Auch der Fachelektriker kann hier gut beraten und eine sinnvolle Lösung ermitteln.
  • Halten sie ihr System sicher und sauber. Sowohl fragwürdige Apps als auch ein ungesichertes Heimnetzwerk können im Nachhein für ein böses Erwachen sorgen, auch, wenn die Hersteller ihre Cloudsysteme mehr als ausreichend gesichert haben. Stellen sie sicher, dass ihr W-LAN-Netzwerk verschlüsselt ist und das Passwort nicht einfach erraten werden kann. Mehr dazu finden sie auch in unserem Blog über Computersicherheit.
  • Lassen sie sich beraten, falls sie nicht sicher sind, oder Fragen zum Thema oder einzelnen Produkten oder Funktionen haben. Auch das InnovationLab finden sie auf Twitter oder Facebook – hier können wir oder andere Mitleser sicher gern helfen, falls Fragen aufkommen.

Auch, wenn das wirkliche Haus der Zukunft, wie man es aus Science-Fiction-Filmen oder Zeichentrickserien wie den Jetsons kennt, vielleicht noch nicht ganz angekommen ist – mit einem nach ihren Wünschen ausgestattetem SmartHome kommt man dem Erlebnis schon sehr nahe.

Falls ihr Interesse geweckt wurde: Wir werden auch in kommenden Beiträgen über Fortschritte und Innovationen rund um das Thema SmartHome hier im Blog berichten. Schauen sie also gern wieder vorbei und besuchen sie unsere Facebook-, Instagram– und Twitter-Seiten für interessanten Content, Neuigkeiten und Hinweise auf neue Artikel.

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