23. August 2016

Technologien, die unseren Alltag verändern: Nanobeschichtung

Kategorie: Innovation

Das Übernehmen brillanter Konzepte aus der Natur, um diese für die Optimierung industrieller Produkte zu nutzen, ist ein Vorgehen, welches auch bei der zukunftsweisenden Technologie der Nanobeschichtung angewendet wird. Hierbei wird der in der Natur bei Pflanzen vorkommende Lotuseffekt imitiert. So perlen beispielsweise Wasser oder auch Schmutz aufgrund der Eigenschaften der Pflanzen einfach von dessen Oberfläche ab, anstatt in diese einzudringen.

Nanobeschichtung vs. Abrasiver Verschleiß

Während sich bei einem neuen Produkt die Oberfläche anfänglich noch als robust erweist, wird diese mit der Zeit durch verschiedenste Einflüsse (bspw. Witterung oder aber auch regelmäßige und notwendige Reinigungsmaßnahmen) angegriffen, was zur Folge hat, dass Schmutzteilchen in die Oberfläche eindringen und durch Oberflächenabtrag zu einer Verschleißerscheinung führen, ein Vorgang der bekannt ist als Abrasion bzw. abrasiver Verschleiß. Durch einen durch Nanobeschichtung herbeigeführten Lotuseffekt sieht die Industrie nun eine Möglichkeit, diesen abrasiven Verschleiß entgegenwirken bzw. stark verzögern zu können.

Was für Vorteile bringt es

Ein engmaschiges und stabiles Netz (die Nanobeschichtung) soll die Oberfläche des entsprechenden Produkts langfristig schützen und dadurch die Haltbarkeit deutlich verlängern. Das Prinzip ist denkbar einfach. Die Nanobeschichtung ist derart engmaschig gestrickt, dass grobe Schmutzartikel schlichtweg zu groß sind, um diese Schicht durchdringen zu können. So fungiert die Nanobeschichtung wie eine unsichtbare Barriere zwischen der zu schützenden Oberfläche und den schädlichen Schmutzpartikeln. Diese können nicht mehr in das Objekt eindringen, ergo das Objekt auch nicht beschädigen. Der Schmutz liegt einfach auf der Nanobeschichtung drauf und kann dann bequem und unkompliziert mit warmem Wasser weggespült werden, ohne dass es sich auf das Produkt hätte auswirken können.

Einsatzort Oberfläche

Ob lackierte Oberflächen, metallische Oberflächen, Kunststoffoberflächen, Sichtglas oder Acrylglas: Nanobeschichtungen können in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden, sei es als Witterungsschutz oder Glanzschutz, denn auch ästhetische Aspekte spielen durchaus eine Rolle – man denke dabei nur an Autolacke. Wann immer es also um Oberflächen geht, kann die Nanobeschichtung ihre Stärken ausspielen. So kann sie beispielsweise Betonoberflächen gegen Aufplatzen schützen, indem sie das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert, welches sich bei Hitze ausdehnen und den Beton von innen sprengen könnte. Bei Fassadenoberflächen wiederum ermöglicht sie aufgrund ihrer schmutzabweisenden Eigenschaften eine deutlich leichtere und praktikablere Fassadenreinigung und auch bei Windbreaker-Jacken ist der Lotuseffekt gern gesehen. Die Einsatzmöglichkeiten für die Technologie der Nanobeschichtung sind vielfältig und werden uns zukünftig noch in vielen Bereichen begleiten.

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