Summit: Stärkster Supercomputer der Welt soll ab 2018 in den USA stehen
Größer ist besser und da der Supercomputer, um den es im Folgenden geht, in den USA steht, soll es am besten noch größer sein als alles bis dato Dagewesene. Es geht um den Supercomputer Summit und wenn es glatt läuft, dürfte die Liste der Top 500 leistungsstärksten Supercomputer, wo so sich so namhafte Supercomputer wie Sunway TaihuLight, Tianhe-2 (MilkyWay-2), Piz Daint, Titan oder Sequoia tummeln, bald einen neuen Spitzenreiter bekommen.
Supercomputer Summit
Am Supercomputer Summit, welches sich am Oak Ridge National Laboratory in Tennessee befindet, arbeitet das Unternehmen Heery derzeit mit Hochdruck. Dort befindet sich auch der Supercomputer Titan, dessen Nachfolge Summit antreten wird, denn nach mittlerweile fünf Jahren Laufzeit gehört Titan mittlerweile fast schon zum alten Eisen, so dass nach erfolgter Inbetriebnahme von Summit sein Vorgänger nur noch ein weiteres Jahr laufen wird. Bei Summit wird jeder der 4600 Knoten jeweils zwei CPUs und sechs GPUs aufweisen und soll es so bei voller Power auf eine Leistung von ca. 200 Petaflops bringen, wobei ein Petaflop rund 1 Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde entspricht. Damit würde Summit eine fünf- bis zehnmal so hohe Rechenleistung wie Titan aufweisen und auch den aktuellen Spitzenreiter der Supercomputer, Sunway TaihuLight der am nationalen Supercomputing Center im chinesischen Wuxi betrieben wird, deutlich übertreffen, welcher es auf stattliche 93 Petaflops schafft.
Keep Cool
Bleiben wir bei Superlativen: Bei der Leistungskapazität von Summit werden für den Betrieb stattliche 20 Megawatt aufgewandt, so viel Strom wie eine Kleinstadt benötigt. Folgerichtig entsteht dabei eine gewaltige Hitze und um den Supercomputer gegen Überhitzung zu schützen, hat man sich ein aufwendiges Kühlsystem überlegt. Bei Summit wird jedem Knoten eine Kaltplatte zugeordnet, wo Wasser in eine Oberplatte geleitet wird, über die ein Großteil der entstehenden Hitze (etwas mehr als Zweidrittel) absorbiert werden soll. Um eine mögliche Taubildung zu vermeiden, wird dabei kein eiskaltes Wasser zur Kühlung verwendet, sondern Wasser mit Zimmertemperatur. Die Hitzeabführung wird in diesem Fall nicht über die Temperatur, sondern über die Fließgeschwindigkeit des Wassers gehandhabt – rund 30.000 Liter pro Minute.
Warum überhaupt Supercomputer?
Bei diesem Superlativen und den damit verbundenen Kosten mag die Frage aufkommen, ob man Supercomputer überhaupt braucht und die Antwort lautet Ja. In Zeiten von Big Data, wo riesige Datenmengen verarbeitet werden müssen, braucht es auch immer leistungsfähigere Computer. Seien es die wissenschaftliche Bereiche wie Meteorologie, Gen-, Medikamenten- oder Materialforschung: Die in diesen Bereichen notwendigen Datenmengen, kann ein einfacher Labor-PC nicht mehr bewältigen, und so hängen Fortschritt, bahnbrechende Erkenntnisse und neuen Technologien im nicht unwesentlichen Teil von der Arbeit dieser Supercomputer ab. Schon die Datenmengen, die benötigt werden, um beispielsweise den Klimawandel fundiert abzubilden, wären so groß, dass einfache IT-Systeme bei der Bearbeitung in die Knie gehen würden. Supercomputer erfüllen definitiv einen Zweck und sind keine bloße Kraftmeierei.
Die Fertigstellung von Summit soll noch in diesem Jahr stattfinden, gefolgt von einer anschließenden einjährigen Testphase zur Schwachstellensuche bevor der amerikanische Superrechner dann Ende 2018 an den Start gehen soll.
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