22. Juni 2021

Megatrends der Technologie (Teil 2): Urbanisierung, Silver Society, Neu-Ökologie und New Work

Im ersten Teil unserer Artikelreihe „Megatrends der Technologie“ haben wir uns auf die Themen Konnektivität, Mobilität und Sicherheit konzentriert. Alle Megatrends sind von Technologie und Digitalisierung geprägt und unterliegen daher dem aktuellen Stand der Technik in diesen Bereichen. Sie bilden eine dynamische Einheit, die sich ständig weiterentwickelt und bei der alle Komponente an einem Punkt zusammenfließen. So auch die Megatrends, die wir in diesem zweiten Teil vorstellen: Urbanisierung, Silver Society, Neu-Ökologie und New Work.

Megatrend Smart City: Die vernetzte Stadt

Unsere wachsenden Städte und Metropolen bringen neue Herausforderungen mit sich: der menschliche Lebensraum wird immer knapper. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Energieversorgung und eine angepasste Infrastruktur. Die wachsenden Herausforderungen der Stadt von morgen bedingen eine Reihe von technischen, wirtschaftlichen und sogar gesellschaftlichen Innovationen.

„Smart City“ ist ein schillernder Begriff, der auch Aspekte von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, Shared Economy und Bürgerbeteiligung umfasst. Über allem steht der Anspruch der „Smart-ness“. Die gesamte Organisation der Stadt von morgen soll im besten Sinne „smart“ werden. Das Ziel der Smart City im engeren, technologischen Sinn ist es, menschliche Bedürfnisse und Technik zusammen zu bringen, um dadurch essenzielle Fortschritte und Verbesserungen in Bezug auf Infrastruktur, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Mobilität, wirtschaftliche Attraktivität, optimierte Verwaltung sowie eine erhöhte Lebensqualität zu erzielen.

Ein Beispiel von vielen: Nachbarschaft ist ein wichtiger Faktor smarter Stadtentwicklung. Soziale Kontakte im Wohnumfeld sollen durch neue Modelle des Zusammenwohnens intensiviert, die Voraussetzungen für die Shared Economy verbessert und die Mobilität der Bewohner vereinfacht werden. Im besten Fall ist im eigenen Viertel alles zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar.

Bereits heute bieten Unternehmen der Energiewirtschaft oder IT Städten Lösungen zur Regelung des privaten Stromverbrauchs oder zum Aufbau integrierter Kommunikationssysteme. Alle Bereiche von der Wohn- und Arbeitssphäre bis hin zur Stadt-Infrastruktur werden mit smarter Gebäudeautomatisierung geregelt. Ziel: Optimierung des Energieverbrauchs und Ermöglichung von komfortablem Smart Living für alle.

Megatrend Silver Society: Welche Rolle spielen ältere Menschen in der Gesellschaft?

Weltweit werden Menschen immer älter, bleiben länger fit und leben auch im hohen Alter am liebsten zu Hause. Der demographische Wandel hat vielfältige Auswirkungen auf die Gesellschaft und stellt sie vor neue Herausforderungen. Das Altern kann aber auch viele seiner Begleiterscheinungen verlieren, nicht nur im medizinischen Sinn. Die ältere Generation denkt und handelt immer „jünger“. Es erwächst ein neuer „Silver Lifestyle“. Der Begriff der „Lebensqualität“ erhält dabei eine neue Dimension: Er wird zum Schlüsselbegriff für ein selbstbestimmtes, aber auch „smartes“ Leben, das den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien nicht mehr ablehnt, sondern ausdrücklich als Lebenshilfe anerkennt.

Viele „Silver Surfer“ hegen auch im hohen Lebensalter den Wunsch, so lange wie möglich autonom zu leben und dabei mobil zu bleiben. Für Unternehmen heißt das, Produkte und Dienstleistungen an den geänderten Bedürfnissen auch älterer Menschen auszurichten. Das sog. Ambient Assistend Living (AAL) bietet ein Konzept, indem SmartHome-Funktionen in Verbindung mit nutzerfreundlichen Endgeräten das Wohnen im eigenen Zuhause auch im fortgeschrittenen Alter unterstützt und somit Senioren ein selbständiges Leben ermöglicht. Dies wird u.a. durch den Einsatz von Sicherheits- und Alarmsystemen, Barrierefreiheit und Sensor-Technik erreicht. So gewinnt der Alltag auch für einen Menschen mit altersbedingt eingeschränkter Leistungsfähigkeit an Lebensqualität und verbessert deutlich seine Teilhabechance am täglichen Leben.

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Megatrend Neo-Ökologie: There is no Planet B

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz haben sich seit den ökologischen Bewegungen der 80er und 90er zum wichtigsten Thema der Weltgesellschaft entwickelt. Die Jungen fordern von denjenigen, die heute in der Verantwortung stehen, dass ihnen eine intakte und lebenswerte Umwelt übergeben wird, z.B. durch Netzwerke wie Fridays for Future. Ökologische Themen beherrschen die Schlagzeilen mit jedem Tag mehr, an dem jeder Einzelne Klimaveränderungen oder Umweltprobleme stärker wahrnimmt. Aber es gibt auch bereits viel versprechende Antworten: Zero Waste-Geschäfte, Produkte aus recycelten Materialien, urbane Mobilität und weitere, alltägliche grüne Handlungen haben sich bei vielen Menschen zum Standard etabliert.

Die wachsende Nachfrage an nachhaltigen und/oder klimaneutralen Produkten und Dienstleistungen stellen sowohl Unternehmen und Politik vor neue Herausforderungen. Von intelligenten Lichtsystemen am Arbeitsplatz und Lagerhallen bis hin zu intelligenten, optimierten und energiesparenden Optionen in der Smart Factory. Angebote an nachhaltiger Technologie gibt es bereits viele. Der Markt sorgt dafür, dass es künftig mehr nachhaltige oder CO2-neutrale Produkte geben wird, in stetig verbesserter Effizienz. Entscheidend wird sein, dass diese Technologien auch mehr Akzeptanz und Kaufbereitschaft erfahren bei denen, die sei einsetzen sollen. Z.B. Unternehmen und damit Ihren Kunden.

Megatrend New Work: Der Arbeitsplatz von morgen

Die Digitalisierung beeinflusst die Art und Weise, wie wir arbeiten und auch dem Ort, an dem wir arbeiten. Wir sind immer und überall vernetzt – und das ermöglicht auch viele flexiblere und ortsunabhängige Arbeitsmodelle. Das klassische 9-to-5-Modell gilt in vielen Arbeitsbereichen, besonders bei den sog. „Schreibtisch-Jobs“, als überholt. Die globale Pandemie hat hier neue Maßstäbe gesetzt: New Work-Modelle mit flexibleren Arbeitsvoraussetzungen setzen sich immer mehr durch.

Zahlreiche Tools für die Kommunikation sowie für die Verwaltung von Aufgaben und Projekten bieten dafür gute Voraussetzungen und ermöglichen die Zusammenarbeit intern und extern. Die digitale Datenspeicherung in einer Cloud garantiert z.B. den Zugriff auf wichtige Daten von überall aus. Und auch eventuelle technische Herausforderungen, die z.B. im Home Office entstehen, konnten im letzten Jahr meist von beteiligten Unternehmen und seinen Mitarbeitern bewältigt werden.

Der Megatrend Digitalisierung hat auch die Elektrobranche nachhaltig verändert. Viele Arbeitsabläufe und die interne Kommunikation laufen längst schon digital mit Hilfe von unterschiedlichen Tools, die speziell für E-Handwerker entwickelt sind. Auch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Rahmen von Projekten aus dem Bereich Industrie 4.0 entwickelt sich rasant und eröffnet neue Formen der Arbeit.

Die hier geschilderten Megatrends schreiten mit enormer Dynamik und Nachhaltigkeit voran. Corona hat sich dabei sogar als Katalysator ausgewirkt. Megatrends sind nicht abstrakt, sie wirken sich in all unseren Lebensbereichen täglich aus – ohne dass sie uns dabei bewusst werden. Viele Produkt oder Dienstleistung gewordene Megatrends nutzen wir als gegebenen und meist unhinterfragten Teil unseres Technikalltags. Das Smartphone und seine permanente Vernetzungsmöglichkeit, z.B. mit SmartHome Technik, ist sicher das beste Beispiel dafür. Man mag es bewerten, wie man will, aber: Wer von uns kann sich heute noch ein Leben ohne Smartphone vorstellen?

Megatrends ermöglichen uns, die großen Linien in der technologischen, ökologischen und sozialen Entwicklung über den Tag hinaus zu erkennen. Jeder sollte seine eigenen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Und die Chancen für sich und sein Geschäftsmodell, aber auch für seine persönliche Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft erkennen.

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